Streuobstwiesen sind eine Kulturlandschaft mit hohem Arbeitsaufwand. Der NABU Heilbronn und Umgebung pflegt und erhält vier Streuobstwiesen in und um Heilbronn. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten und ist einzigartig. Etwa 5000 Tier- und Pflanzenarten leben auf Streuobstwiesen. Darunter sind Arten, die man leicht finden kann, wenn man übers Jahr verteilt über die Wiesen geht, zum Beispiel Vögel wie der Buntspecht, verschiedene Meisenarten und Spatzen oder auch Wanzen, Bläulinge, Weißlinge und Hornissen. Es gibt aber auch Arten, die nicht so leicht zu finden sind, weil sie scheu und gut versteckt, selten oder einfach unscheinbar sind. „Jeder Baum ist ein eigenes Biotop, man spricht auch vom Habitatbaum“, erklärt Raimund Walz, Fachwart für Obst und Garten, der die Bäume für den NABU schneidet. So gibt es zum Beispiel auf einer der Wiesen viele Hirschkäfer. Eine andere ist eine eher magere Wiese, auf der nicht gemulcht wird. Zwar haben die Bäume dadurch weniger Nährstoffe, doch dafür können dort Pflanzen gedeihen, die typisch für magere Wiesen sind und auf nährstoffreichem Boden verschwinden würden, da sie den an Fettwiesen angepassten Pflanzen bei zu vielen Nährstoffen keine Konkurrenz mehr bieten können.
Auf allen vier Streuobstwiesen findet sich die Elsbeere, ebenso der Speierling und andere Wildobstarten. Bei Neupflanzungen werden bewusst alte und seltene Obstsorten ausgewählt, vor allem Apfel-, Quitten- und Birnensorten. Wenn möglich, werden diese aus Biobaumschulen erworben. Beispiele sind der Frankenbacher Feldschützapfel, der Brettacher Apfel, die Blutbirne und die Brettacher Schlacke, auch eine Birnensorte. Auch die Apfelsorte „Roter Mond“ ist bereits angepflanzt, trägt aber noch nicht. Hier heißt es noch abwarten. „Es braucht viel Zeit und Kraft, einen jungen Baum bis zur Entereife zu bringen“, so Raimund Walz. Jungbäume tragen noch kein Obst – da sie sich erst entwickeln müssen, werden sie so geschnitten, dass sie noch nicht tragen. So wird verhindert, dass sie all ihre Kraft ins Obst stecken, anstatt in ihre Entwicklung zu einem großen Baum.
Sehr alte und abgestorbene Bäume tragen auch nicht mehr, sie werden aber bewusst stehen gelassen. Viele Insektenlarven entwickeln sich im Totholz. Arten wie der Steinkauz brüten in Nisthöhlen in alten Bäumen, alternativ können speziell auf den Steinkauz ausgerichtete Nistkästen angebracht werden.
In den Jahren 2015 bis 2023 wurden insgesamt 72 000 kg Äpfel auf den Heilbronner Streuobstwiesen von ehrenamtlichen Nabu-Aktiven der Ortsgruppe gesammelt. Die gesammelten Äpfel werden bei der Firma Gunkel abgegeben, die daraus Apfelsaft der Marke „Biosin“ herstellt und vertreibt, der aus biologisch angebauten Äpfeln gepresst wird. In den oben genannten Jahren sind so 43 000 Liter Saft entstanden. Aus 1 Tonne Äpfel entstehen etwa 600 Liter Saft. Um die Ernte stemmen zu können, werden jedes Jahr Helfer gesucht. Durch den Klimawandel blühen die Apfelbäume früher im Jahr. Das wirkt sich auf die Ernte aus, die inzwischen oft schon im August beginnt.
„Nicht nur die Ernte macht Arbeit“, so Raimund Walz. Ein- bis zweimal pro Jahr steht eine Mahd und das Abräumen des Grasschnitts an. Auf den Streuobstwiesen, auf denen auch Orchideen gedeihen, wird bewusst nicht gemulcht, um die Bedingungen für die Orchideen nährstoffarm zu halten. Auch das Weißeln von Baumstämmen mit biologischen Mitteln oder Kalk gegen Frostbisse gehört zu den anfallenden Aufgaben im Jahresverlauf. Der Baumschnitt erfolgt einmal pro Jahr ab Dezember und es dauert bis März/April bis alle Bäume geschnitten sind. Der Baumschnitt beginnt zunächst mit einer sogenannten „Baumansprache“, erklärt Raimund: „Dabei wird der Baum umrundet und von allen Seiten genau angeschaut. Jeder Schnitt muss wohlgesetzt und überlegt sein, deshalb ist es wichtig, nicht übereilt Äste zu entfernen, sondern mit Bedacht ans Werk zu gehen.“ Es sei auch sinnvoll, dass immer dieselbe Person einen Baum schneide, da jeder Baumschneider ein anderes Auge auf den Baum hat. Im Sommer müssen die Bäume auch gewässert werden, vor allem mit der durch den Klimawandel zunehmenden Trockenheit. Im Frühjahr werden die Bäume auch gedüngt.
Das Schnittgut der Streuobstwiesen wird gesammelt am Grundstück am Ehrenfriedhof abgelegt. In den heckenartigen Asthaufen finden viele kleine Tiere ein Versteck, auch Vögel brüten darin. Im natürlichen Kreislauf wird aus Holz mit der Zeit Humus. Für Raimund Walz kann man an den Streuobstwiesen einen Kreislauf übers Jahr beobachten, bei dem letztendlich alle profitieren – die Menschen haben Obst und auch Insekten und Vögel finden Nahrung und Lebensraum. Es ist interessant zu sehen, wie ein Baum groß wird, das erste Mal blüht und zum Tragen kommt.
Wir haben es geschafft – an nur drei Erntetagen! An drei Samstagen in Folge haben wir insgesamt 7883 kg Äpfel bei gutem Wetter geerntet. In Summe war das doch etwas mehr als erwartet.
Unser jüngster Helfer war 16 Monate, unsere ältesten Helfer und Helferin über 70 Jahre – das ist doch eine gute Mischung. Diejenigen, die dieses Jahr nicht dabei sein konnten, möchte ich schon
jetzt zur Ernte 2024 einladen – denn es gilt wie immer: „Nach der Ernte ist vor der Ernte“. 😊
Die Personen, die 2023 dabei waren und noch nicht auf unserem "Apfelverteiler" sind, aber gerne mal wieder dabei wären, dürfen gerne ihre E-Mail-Adresse durchgeben (wird ausschließlich zur
Apfelernte verwendet), dann bleiben wir in Kontakt.
Wir wünschen allen eine gute Zeit und freuen uns auf die nächste Ernte.
Viele liebe Grüße von
Carmen Gah im Namen des NABU Heilbronn und Umgebung
Damit diese Aktion reibungslos über die Bühne gehen kann, sind im Vorfeld viele organisatorische Maßnahmen erforderlich. Unsere 2. Vorsitzende Carmen Gah hat dieses Jahr federführend wieder alles perfekt geplant und durchgeführt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.
Fotos:Britta Böhringer-Retter
Am Samstag, den 11. Februar 2023, waren wir wieder im Heilbronner Köpfertal fleißig: Ausgerüstet mit Astscheren, Sägen und anderem Schneidwerkzeug ging es den Kopfweiden an den Schopf : die Weidenruten wurden gekürzt.
Durch die Mithilfe von vielen Freiwilligen und unseren Jugendgruppen waren wir schnell mit der Arbeit fertig und konnten uns danach im Sonnenschein das angebotene Vesper schmecken lassen.
Als Kopfweiden bezeichnet man Weidenbäume, die regelmäßig beschnitten werden. Denn dadurch bilden sie im Lauf der Zeit im oberen Stammbereich Verdickungen - sie werden zu Kopfweiden. Durch ihre Anpflanzung entstand ein ganz typisches Landschaftsbild. Außerdem fanden viele Tier- und Pflanzenarten in den hohlen Stämmen Lebensraum, Unterschlupf und Nistgelegenheiten. Darunter auch besonders geschützte Fledermäuse und Insekten. Deshalb setzen wir uns für deren Erhalt ein.
Früher wurden die Weidenruten für verschiedene Bereiche genutzt: u.a. zum Errichten von Weidezäunen, als Material für die Korbflechterei, aber auch als Baumaterial für Hauswände, Besen- und Werkzeugstiele. In unserer Gegend wurden sie auch zum Anbinden der Weinreben verwendet.
Fleißige Helfer beim Schneiden Verlassenes Vogelnest Auch der Graureiher nutzt die
Weiden zur besseren Aussicht
Fotos: B. Böhringer-Retter Foto: Uwe Hekel
2022 war ein schwieriges Erntejahr, da die Bäume durch die Trockenheit schon sehr früh (Mitte August –> Urlaubszeit) reife Früchte hatten, andere Sorten – wie zum Beispiel Brettacher – aber erst Mitte September reif waren und sich die Ernte über fünf Samstage hinzog.
Herzlichen Dank an alle, die die Ernte von 7,5 bis 8 Tonnen Äpfel möglich gemacht haben (die genaue Zahl wird später hier zu finden sein).
Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr eine bunte und vielfältige Mischung an Helferinnen und Helfer hatten und wünschen uns, dass dies auch das nächste Jahr so sein wird.
Wenn Ihr auch in Zukunft bei anderen Aktionen / Arbeitseinsätzen auf den Grundstücken dabei sein wollt, bitten wir um eine kurze E-Mail, damit wir Euch in den allgemeinen Helfer-Verteiler aufnehmen können.
Wir wünschen Euch einen bunten Herbst und eine gute Zeit.
Carmen Gah im Namen des Nabu Heilbronn
Bei unseren Streuobstwiesen legen wir großen Wert auf die Vielfalt der alten Sorten. So wurden in den letzten Jahren u.a. die Prevorster Bratbirne, die Koröser-Weichselkirsche oder der Frankenbacher Feldschützapfel angepflanzt. Damit für alle die Obstsorten ersichtlich sind, wurden kleine Namensschilder mit einem aufgedruckten QR-Code angebracht. Durch das Abscannen werden weitere Informationen zu der Sorte vermittelt.
Rechtzeitig zum Frühlingsanfang wurde jetzt der beliebte 600 m lange Ufersteg über dem Neckar nach 5-monatiger Sperre wieder für Besucher und Spaziergänger frei gegeben. Die Sperre dient zum Schutz der dort überwinternden, seltenen Wasservögel, wie Reiher- und Tafelenten. Gleich nach der Öffnung wurde zu sechst das Umfeld von Müll und Abfall gesäubert. Auf Initiative von Gästeführer Reinhold Schmidt hat eine kleine Gruppe bestehend aus Naturschutzbund und BUGA-Freunden bei strahlendem Sonnenschein vielerlei Unrat eingesammelt. Diese Aktion wurde in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt, da es sich um eine besonders sensible Fläche handelt.
Die Aktion wurde auch von zahlreichen Spaziergängern und Fahrradfahrern beachtet, dabei kam es zu spontanen und intensiven Gesprächen. Für ihrem 'Frühjahrsputz' erhielten die ehrenamtlichen Akteure viel Anerkennung und Zuspruch. Nach drei Stunden Müll einsammeln kam eine ganz stattliche Menge an Abfall zusammen. " Mit unserer Aktion wollen wir Vorbild sein: Müllvermeidung und Recycling waren schon im BUGA-Konzept 2019 wichtige Themen", so Schmidt. Unterstützung erhielt die Gruppe vom städtischen Grünflächenamt mit der Bereitstellung einer geeigneten Ausrüstung "Das ist ein gutes Beispiel für effiziente Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und engagierter Bürgerschaft", sagte die Vorsitzende des Nabu Heilbronn mit einem herzlichen Dank an die fleißigen Helfer*innen.
Unter erschwerten Bedingungen fand der Kopfweidenschnitt im Heilbronner Köpfertal am 12. Februar 2022 statt: Bis zu den Gummistiefeln stand man im Wasser, um bis zu den Kopfweiden vorzudringen.
Am Samstag, den 22. Januar 2022, machten sich neun Helferinnen und Helfer, ausgestattet mit Ast-und Heckenscheren, Motorsäge und anderem nützlichen Equipment, auf zur Landschaftspflege nach Untergruppenbach. Eines unserer eigenen Grundstücke, ein ehemaliger Weinberg, musste freigeschnitten werden.
Ein aufgelassener Weinberg verwildert sehr schnell: durch natürliche Sukzession machen sich schnell Pioniergehölze breit. Dazu gehören z. B. die Brombeere, der Hartriegel, der Schwarzdorn und hier auch die kanadische Goldrute. Der sonnige Terrassenhang bietet beste Voraussetzungen für einen Magerrasen, der einen besonders artenreichen Biotoptyp darstellt. Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden hier einen idealen Rückzugsort. Der Hang mit seinem Magerrasen gilt als gefährdeter Lebensraum, seine Erhaltung ist daher ein wichtiges Anliegen für uns.
Nach dem mehr als vierstündigen gemeinsamen Einsatz konnte sich das Ergebnis sehen lassen und das "Picknick auf Rädern" entschädigte die engagierten, nun müden Arbeitenden.
Blindschleichen –
Typische Bewohner sonniger Hänge
Foto:NABU
Die diesjährige Apfelernte ist geschafft:
An drei sonnigen Ernteterminen wurden von vielen fleißigen Händen allerbeste Bioäpfel gesammelt.
Wir konnten über 8,3 t beste Bioware zum Versaften bei der Firma Gunkel abliefern. Ganz herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die wieder so bereitwillig und eifrig mitgeholfen haben, damit diese Aktion gelingen konnte.
Wir hoffen, dass Sie/Ihr auch im nächsten Jahr wieder zahlreich dabei sein werdet, den eines ist sicher: Es wird wieder Äpfel geben!
Ganz coronakonform lief der Kopfweidenschnitt 2021 ab. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer hielten die vorgegebenen Schutzabstände ein. So wurden auch wieder die notwendigen Schutzabstände der Weiden untereinander hergestellt.
Trotz des vielen Regens konnte die Fläche mit Gummistiefeln betreten werden, ohne einzusinken. Als Naturschutzmaßnahme war die Aktion ausdrücklich zugelassen.
Text und Foto: Volker Koehler
So sah es vor wenigen Tagen auf unserer Streuobstwiese in der Nähe des Ehrenfriedhofs Heilbronn aus: Alles voller Flaschen, Zigarettenkippen und anderem Müll.
Auch allgemein fällt mehr Müll an den Straßenrändern und Wegen auf. Eine mögliche Ursache sind wegen des Corona-Virus geschlossene Restaurants. Einweg-Essensverpackungen und weggeworfene Masken verschandeln zum Leidwesen der NABU-Aktiven die Landschaft. Leider nehmen manche Zeitgenossen keine Rücksicht auf Schutzgebiete.
Text: Volker Koehler, Foto: NABU/ Reimund Waltz
Die Stämme der Apfelbäume werden im Herbst gekalkt, damit schützt man das Holz optimal und natürlich vor den Temperaturschwankungen im Winter. Frostrisse können somit vermieden werden und man verhindert somit das Eindringen von Krankheiten. Gleichzeitig bildet es eine Schutzschicht gegen das Vermoosen.
Am Samstag, 14.09.2019, haben wird zum ersten Mal in diesem Jahr Äpfel auf unseren Streuobstwiesen am Ehrenfriedhof geernet. Knapp zwei Tonnen (1984 kg) Äpfel sind von 23 kleinen und großen Helfern gesammelt worden.
Vielen herzlichen Dank dafür, sei es für die Bereitstellung der Transportmöglichkeit, der Zubereitung des Vespers, der Organisation und - last not least - den fleißigen Schüttlern und Sammlern, ohne die dieses Ergebnis nicht zusammengekommen wäre!
Da uns dieses Jahr wieder ein trockener Sommer beschert wurde, fiel die diesjährige Menge nicht so üppig aus.
Trotzdem konnten nach zwei weiteren Leseterminen insgesamt 3.878 kg Äpfel bei der Firma Gunkel in Heilbronn abgeliefert werden, der dort als leckerer Biosin Apfelsaft verkauft wird, als naturtrübe oder klare Variante.
Zum Vergleich:
Apfelernte 2018 : Rekordmenge von 14.650 kg !!!!
Apfelernte 2017 : 2.512 kg
Apfelernte 2016 : 9.448 kg
Apfelernte 2015 : 5.768 kg
Zu Beginn des Jahres 2017 gründeten interessierte Menschen von in- und außerhalb der Evang. Nikolaigemeinde den Freundeskreis „Generationengarten am Wartberg“ und erhalten und bewirtschaften den Garten in eigener Verantwortung unter dem Dach der Nikolaikirchengemeinde. Eigentümer ist die Evang. Gesamtkirchengemeinde Heilbronn.
Ziel ist es, dieses schöne Grundstück zwischen den Weinbergen mit Obstbaumbestand, Wiesen, Küche, und Pavillon als Begegnungsstätte für viele Mitbürger über die Grenzen der Gemeinde hinaus zu erhalten. Zwischen Juni und September finden drei Gottesdienste im Grünen dort statt. Auch für Feste und Feiern im privaten Rahmen kann der Garten gemietet werden.
In diesem ersten Jahr waren es zwischen 15 und 20 Gartenfreunde die regelmäßig in großen und kleinen Aktionen gepflanzt, gejätet, gemäht und geschnitten haben. Auch die NABU-Jugend gehört zu den regelmäßigen Helfern. Sich auszutauschen, miteinander zu essen und zu trinken oder einfach nur da zu sein, sind feste Bestandteile des Gartenjahres.
Fotos: Guido Löscher
Am Sonntag, den 17.06.2018 lädt der Freundeskreis und die Nikolaigemeinde herzlich zu einem Gottesdienst (10.30 Uhr) im Grünen mit Anschließendem Mittagessen im Generationengarten ein.
Anschließend ist der Garten zur Besichtigung geöffnet und der NABU Heilbronn wird mit einem kleinen Infostand und einem Bastelangebot für Kinder vor Ort sein.
Auf unseren beiden Grundstücken im Köpfertal konnten sich neun Erwachsene, drei Jugendliche und fünf Kinder bei der diesjährigen Aktion beim Schneiden austoben. Die Kleinsten waren wie immer mit Feuereifer dabei! Nach getaner Arbeit wurden wir mit einem leckeren Vesper belohnt.
Kopfweiden -
Zählen zu den prägenden Elementen in unserer Kulturlandschaft.
Durch den regelmäßigen Pflegeschnitt des Menschen erhalten Kopfweiden ihr markantes Aussehen.
Die Weidenruten hatten eine große Bedeutung in der traditionellen Nutzung:
als Verwendung von Flechtmaterial ( z.B.Körbe) und als Baustoff, im Weinbau und für Gärtnereien.
Als Relikte einer traditionellen Nutzung sind sie kulturhistorisch von großem Wert.
Und aus Naturschutzsicht sind sie besonders wertvoll:
unzähligen Insekten v.a. Käfer und Schmetterlingsarten, bietet der Baum Wohnstätte, Nahrungsquelle und Schutz. Etliche Säugetiere ( u.a. Fledermäuse) und vor allem auch für Vögel bietet er optimale Lebensbedingungen. Für die Pflanzenwelt stellen sie eine wichtige Habitatsrequisite dar:
Moose, Flechten, Baumpilze und Farne siedeln sich an.
Fotos: N.Simon
Raimund Walz schneidet die Bäume auf den Heilbronner Streuobstwiesen
Fotos: Raimund Walz
Ob man Wildblumenstreifen anlegt oder Brachflächen vor der Bebauung rettet: Mit jedem „Bunten Meter“ werden Lebensräume für Stieglitze und andere Singvögel geschaffen. Aber auch Bienen, Schmetterlinge und viele andere Tierarten profitieren von dieser Aktion.
Auch wir von der NABU Gruppe Heilbronn haben uns an der Aktion beteiligt: In Ilsfeld-Helfenberg haben wir im Gewann "Tiefenbach" eine als Grünland ausgewiesene
Fläche von 20.360 m² eingesät für die Vogelwelt im Siedlungsraum. Sobald die Wiese blüht, zeigen wir an dieser Stelle einen Vorher-Nachher-Vergleich.