Rückblick Amphibienwanderung 2024

Krötensammler im Einsatz, S. Wiggenhauser
Krötensammler im Einsatz, S. Wiggenhauser

Der NABU Heilbronn und Umgebung blickt mit gemischten Gefühlen auf die Amphibienaktion 2024 zurück. Dieses Jahr startete die Amphibienschutzaktion aufgrund der milden Temperaturen im Februar schon verhältnismäßig früh. Die ersten Amphibien wandern ab 5° C und feuchtem Wetter. Ehrenamtliche Helfer des NABU kontrollierten in den letzten Wochen in den frühen Abendstunden und am Morgen die Krötenzäune und Straßen an den Wanderrouten. Die aktuellen Einsatzorte der „Krötensammler“ sind in Untergruppenbach unterhalb der Burg Stettenfels, in Talheim am Frankelbachsee und am Leberbrunnensee in Flein. Dabei wurden etliche Kröten an den Krötenzäunen, neben und auf der Straße eingesammelt und sicher zur anderen Straßenseite gebracht. Auch tote Kröten wurden gefunden. Nicht nur Erdkröten sind während der Amphibienwanderung unterwegs. Dieses Jahr fanden die Helfer*innen neben den zahlenmäßig am stärksten vertretenen Erdkröten auch Feuersalamander, Grasfrösche, Springfrösche, Berg- und Teichmolche.

Ein Aspekt, der beim Rückblick auf die diesjährige Amphibienschutzaktion genannt werden muss und sehr enttäuschend ist, ist das Verhalten der Autofahrer*innen an den Krötenstrecken. Viele haben sich an die Tempo-30-Schilder gehalten, manche machten die Helfer*innen auch auf Kröten aufmerksam, die auf der Straße saßen. Das ist schön, bestärkt uns in unserer Arbeit und der Hoffnung, dass sich Menschen für die Natur begeistern und den Wert jedes Lebewesens erkennen können. Doch leider gibt es auch das Gegenteil. Es gab massive Störungen und Rückschläge bei der Aktion. Zum einen halten sich einige weder an Tempo-30-Schilder noch an Durchfahrtsverbote. Die Fleiner Kontrollstrecke wird immer wieder als Schleichweg von Autofahrern genutzt, ungeachtet der Absperrung. Zum anderen passiert es auch, dass Helfer*innen direkt danebenstehen, wenn ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit Kröten überfährt und weder für die Kröten auf der Straße, noch für die Menschen am Straßenrand bremst. Auch für die Helfer*innen, die am Fahrbahnrand und in der Dunkelheit unterwegs sind, wird es dann gefährlich. Ab und zu passiert es auch, dass die Ehrenamtlichen in hitzige Diskussionen verwickelt werden und sich bedroht fühlen. Leider waren die Behörden dieses Jahr nicht sehr hilfreich. Mit Blick auf das nächste Jahr sollte sich hier etwas tun.

 

Ein weiterer Aspekt ist die Entwicklung der Populationen in den verschiedenen Gebieten der Aktion. Die Feuersalamanderpopulation in Flein ist stabil, auch in Talheim wurden einige Exemplare gesichtet. Bei den Feuersalamandern ist es möglich, die einzelnen Individuen an ihrer Musterung wiederzuerkennen – viele der Feuersalamander werden jedes Jahr wieder erkannt. In Talheim waren die Erdkröten im Gegensatz zu 2023 wieder sehr zahlreich. Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem viele der Männchen besonders klein waren, gab es dieses Jahr keine Auffälligkeiten bei der Größe der Männchen. In Flein am Leberbrunnensee ist die Population zusammengebrochen. Nur im hinteren Teil im Wald wurden noch wenige Erdkröten gesichtet, doch auch dort ist die Population stark zurückgegangen. Mögliche Gründe könnten eine Verschlechterung der Lebensbedingungen der Erdkrötenpopulation und ein hoher Fischbesatz im See sein. Die Aus- und Bewertung dauert noch an. Klar ist, wir wissen derzeit nicht, was passiert ist und sind bestürzt über die Entwicklung. 

S. Wiggenhauser

Amphibienwanderung 2024

Die Amphibienschutzaktion 2024 ist in der zweiten Februarwoche gestartet! Alle in Deutschland heimischen Amphibienarten sind geschützt und viele Populationen haben rückläufige Zahlen. Ab 5 °C und bei feuchtem Wetter beginnen Erdkröten zu ihren Laichplätzen zu laufen. Das heißt, sie wandern zu dem Gewässer zurück, in dem sie aus ihrem Ei geschlüpft und aufgewachsen sind, um dort selbst abzulaichen. Diese Wanderung ist typisch für Amphibien. Dabei müssen sie auch Straßen überqueren. Für Feuersalamander, Erdkröten, Molche, aber auch für verschiedene Frosch- und Unkenarten sind fahrende Autos eine große Gefahr. Wer von einem Reifen getroffen und überfahren wird, schafft es offensichtlich nicht auf die andere Straßenseite. Doch auch diejenigen Amphibien, die nicht von den Reifen erfasst werden, über die aber ein Auto herüberrollt, sterben, denn der Unterdruck unter einem schnell fahrenden Auto führt zu inneren Verletzungen. So schleppen sie sich noch auf die andere Straßenseite, verenden dann aber am Straßenrand oder wenige Meter weiter. Davor werden sie durch verschiedene Maßnahmen geschützt: Die Tempo 30-Schilder an den Wanderrouten der Amphibien sind lebensrettende Maßnahmen und es ist wichtig, sich daran zu halten! Ehrenamtliche Helfer des NABU kontrollieren in den Nächten, in denen die Amphibien unterwegs sind, die Krötenzäune und Straßen, die von ihnen überquert werden und tragen Frosch, Kröte, Molch und Co. sicher auf die andere Straßenseite. Auch Müll wird dabei jährlich eimerweise eingesammelt. Aktuell sind in Heilbronn und Umgebung an drei Hotspots „Krötensammler“ im Einsatz: in Untergruppenbach unterhalb der Burg Stettenfels, in Talheim am Frankenbachsee und am Leberbrunnensee in Flein. Weitere Helferinnen und Helfer sind uns immer willkommen. Sie haben Lust, sich bei unserer Aktion zu engagieren? Dann rufen Sie bitte Britta Böhringer-Retter an unter Telefon 07131/30757. Vielen Dank!

S. Wiggenhauser


Amphibienführung am Frankelbachsee

In der Dämmerung beginnen die Amphibien loszulaufen – doch leider nicht an diesem Abend, der für eine Amphibienführung eingeplant war. Einige Erwachsene und drei interessierte Kinder haben sich mit Taschenlampe und Eimern auf den Weg gemacht, um nach Kröten, Molchen oder Fröschen Ausschau zu halten. Trotz guten Wetterbedingungen konnten auf dem Weg keine Amphibien aufgefunden werden.

Zum Glück wurden im Frankelbach, dem kleinen Gewässerzulauf zum See, noch einige Erdkröten gesichtet. Diese konnten wir als Demonstrationsobjekt genauer anschauen: die Art und das Geschlecht wurden bestimmt , die Merkmale aufgezeigt und die Unterschiede zwischen Amphibien und Reptilien erklärt. Nachdem alle die wunderschönen Krötenaugen  bewundert hatten, wurden die Amphibien wieder freigelassen. Zufrieden, dass  dann doch noch lebende Tiere gezeigt werden konnten,  machten sich alle wieder auf den Heimweg.

B. Böhringer-Retter 


Amphibienwanderung 2023

Foto: Sophie Wiggenhauser

Die diesjährige Amphibienwanderung ist vorüber, doch leider nimmt die Anzahl dieser besonders geschützten Tierart trotz vieler unterstützenden Maßnahmen weiter ab. Die Gründe für den negativen Trend sind vielseitig:

die Trockenheit im Sommer, die zu milden Winter, intensive Landwirtschaft, Fehlen von geeigneten Laichgewässern und vieles mehr.

Dagegen schaffen wir gemeinsam mit dem Landratsamt, dem LEV, Gemeinden und dem Forst geeignete Gewässer, um das natürliche Angebot der Laichgewässer zu vergrößern. 

 


Gut entwickelt

Gelbbauchunke in Oberheinriet. Foto: Volker Koehler/NABU
Gelbbauchunke in Oberheinriet. Foto: Volker Koehler/NABU

Gut entwickelt hat sich die Population von Gelbbauchunken im neu angelegten Gewässer an der Schozach im Gewann Holzwiese in Oberheinriet. Davon konnten sich die NABU-Aktiven bei einer Führung überzeugen. So wurden Kaulquappen beobachtet. Der Wasserstand ist ausreichend, damit die jungen Gelbbauchunken wachsen können. vk

 

 


Amphibienwanderung 2022 beendet!

Durch die milden Temperaturen hat die Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern am 17. Februar 2022 begonnen. Deshalb sind wieder viele Helferinnen und Helfer unterwegs, die an den betreffenden Straßen die Krötenzäune kontrollieren. An diesen Streckenabschnitten beträgt die Mindestgeschwindigkeit 30 km/h.

                                                     Bitte nehmen Sie Rücksicht auf Tier und Mensch!

Das offizielle Ende dieser Saison ist der 13.4.2022.


Zwei weitere Amphibienkübel eingegraben

Im Dezember 2021 wurden mit vier Helfern zwei Kübel auf unserem feuchten Wiesengrundstück in Oberheinriet eingegraben. Neben der Schozach befinden sich schon unsere beiden Amphibiengewässer, die Erdkröten zum Laichen benutzen dürfen. Andere Amphibien haben an das Laichgewässer andere Anforderungen: so die hier heimische seltene Gelbbauchunke. Sie bevorzugt kleine, sonnige Wasserstellen mit spärlichem Pflanzenbewuchs. Solche Kübel werden von ihnen in der Regel gut angenommen. Nun hoffen wir, daß sich im Frühjahr einige Interessenten einfinden werden.

Übrigens:  Wenn man genau hinschaut, erkennt man die herzförmigen Pupillen !

Alle Fotos: Steffi Kielhorn


Amphibienwanderung 2021

Durch milde Temperaturen Mitte Februar waren schon die ersten Amphibien in diesem Jahr unterwegs. Offiziell war der Startschuß im Landkreis dann am 22.3.2021, wobei dann Tempolimitschilder und Warnschilder an bestimmtem Straßen aufgestellt werden. Im Stadtbereich wurden erst später wandernde Kröten gesichtet.

Der offizielle Endtermin der diesjährigen Amphibienschutzaktion wurde für den 23.4.2021 festgelegt.

Wenn alle Zahlen und Daten ausgewertet sind, wird hier ein Bericht eingestellt.


Amphibienschönheiten

Entdeckungen bei der letzten Amphibienrettungsaktion

   Fotos: Stefanie Kielhorn


Nächtlicher Einsatz für Erdkröte und Molch

Pressebericht zur Krötenwanderung 2021

NABU-Vorsitzende Britta Böhringer-Retter (links) und Kreisökologin Stefanie Kielhorn freuen sich über jede Kröte, die sie entdecken. Foto: Stefanie Pfäffle
NABU-Vorsitzende Britta Böhringer-Retter (links) und Kreisökologin Stefanie Kielhorn freuen sich über jede Kröte, die sie entdecken. Foto: Stefanie Pfäffle

Die warme Sonne hat sie aus ihrer Winterstarre erweckt. Die Amphibien machen sich auf zu ihren Laichgebieten und müssen dabei auch so manche Straße überqueren. Das heißt auch, dass wieder dutzende Helfer unterwegs sind, um des Nachts die Kröten, Frösche und Lurche vor dem Tod zu bewahren. An die 70 Strecken werden im Landkreis Heilbronn betreut. "Es gibt kaum eine Gemeinde, in der es kein Gebiet gibt", erklärt Kreisökologin Stefanie Kielhorn, die beim Landratsamt Heilbronn unter anderem für den Amphibienschutz zuständig ist.

 

Zum ganzen Artikel in der Heilbronner Stimme vom 8. März 2021 geht's HIER.


Neues Amphibiengewässer angelegt

Die NABU-Gruppe Heilbronn hat 2021 ein Amphibiengewässer an der Schozach bei Oberheinriet angelegt. Der erste Laichballen wurde bereits gesichtet.


Amphibienwanderung 2020 beendet

Die Amphibienarten werden erfasst, bestimmt und zum Laichgewässer begleitet. Hier zu sehen Salamander, Bergmolche, Grasfrosch und Teichmolche.  Foto: Cornelia Paukert
Die Amphibienarten werden erfasst, bestimmt und zum Laichgewässer begleitet. Hier zu sehen Salamander, Bergmolche, Grasfrosch und Teichmolche. Foto: Cornelia Paukert

Durch die milden Temperaturen aufgeweckt, machten sich einige besonders neugierige Amphibien schon Ende Januar auf den Weg. Danach wurde es wieder etwas kälter und es entstand eine kurze Pause.

Dann kam wieder eine wärmere Phase und so wurde der offizielle Beginn der Amphibienschutzaktion im Stadt- und Landkreis HN vom Landratsamt auf den 17. Februar 2020 festgelegt. Helferinnen und Helfer sind jederzeit willkommen, auch Schul- bzw. Kindergartenkinder sind herzlich eingeladen mitzugehen. Wir bieten eine spannende Nachtwanderung mit vielen Begegnungen der nachtaktiven Amphibien wie Erdkröte, Molch und Grasfrosch. Weitere Informationen unter Telefon 07131.30757 bei Britta Böhringer-Retter.


Amphibienwanderung 2019 beendet

Der 12.04.2019 ist der offizielle Endtermin für die diesjährige Saison der Amphibienwanderung.

Nun sind alle Daten ausgewertet von den drei Standorten unserer Amphibienaktion. Hier einige Fotos

von Kröte, Frosch und anderen Amphibien in der Galerie, viel Spaß!

Fotos: Stefanie Kielhorn, Britta Böhringer-Retter

Nicht immer sehen wir nur Schönes dabei:

die Kröten müssen zwischen Abfällen  durchlaufen, dabei kann es auch zu Schnittverletzungen kommen, z.B. an Glasscherben oder Blechdeckeln. Deshalb wird auch immer regelmäßig der Müll mit eingesammelt.

Wetter:

Das Winterhalbjahr 2018/2019 bescherte uns in der ersten Hälfte viel Regen, im Januar wurde es kalt mit etwas etwas Schnee, im Februar trockene, milde Tage bis 19° , die Nächte allerdings zum Teil noch bis 5°- ! Anfang März kamen wieder kühlere und feuchte Tage mit milderen Nächten. Der offizielle Start der Amphibienrettungsaktion begann am 1.März 2019.

 

Amphibienschutzaktion im Landkreis HN

1. Talheim/Frankelbachsee

Es werden dort an zwei Stellen die Amphibien gezählt: auf der Landstrasse und auf dem Weg zum Hohrainhof.

In diesem Bereich werden vor allem Erdkröten gefunden, lateinisch Bufo bufo. Die gesamte Population besteht aus mehreren Tausend Exemplaren, die im Frankelbachsee ablaichen. Sie laufen sternförmig aus allen Richtungen zum See und verteilen sich danach wieder in ihre Sommerquartiere. 

Auf dem Weg finden sich auch immer wieder Grasfrösche, dieses Jahr 42 Tiere, Molche (Bergmolch,2) und Salamander, 8 Tiere.  Männliche Erdkröten 1.188 und weibliche Tiere 203.

Auf der Landstraße fielen trotz mobiler Zäune, eingelassener Gitter und einer festen Leiteinrichtung 91 Erdkröten dem Straßentod zum Opfer. Wenn nicht so viele fleißige Helfer Abend für Abend an der Straße patrouillieren  würden, wäre die Zahl weitaus höher!

Gezählt wurden 874 männliche Erdkröten, weibliche 304. Die am Zaun gesammelten Tiere wurden zusammengezählt:  407 Rückwanderer vom See (nach dem Ablaichen) waren 136 Bufo bufo männlich, davon weiblich 23.

Insgesamt wurden an beiden Stellen 3.067 Erdkröten gezählt.

Fazit: von den Zahlen her, war es ein durchschnittliches Jahr. Es schwankt immer zwischen 3.000 bis 5.000 Bb.

 

2. Untergruppenbach/Burg Stettenfels

Die Straße zur Burg Stettenfels wird von den Erdkröten überquert, die von ihrem Winterquartier, dem Wald, zum Grundstück des Hofgutes Fritz wandern, der ein Gewässer enthält, in dem sie ablaichen. Ein neuer Teich wurde am Waldrand ausgehoben, um den Amphibien ein neues Habitat anzubieten, das optimalere Bedingungen bietet.

Durch einen Schutzzaun mit eingegrabenen Eimern,  werden viele Tiere abgehalten über die Straße zu laufen.

Der Krötenzaun hat sich bewährt, es wurden nur acht Amphibien getötet.

Die fünf Helfer müssen täglich die Eimer kontrollieren, wobei die Tiere gezählt, bestimmt und auf die andere Straßenseite gesetzt werden.

Dieses Jahr wurden insgesamt 278 Amphibien gezählt: davon waren 273 männliche Erdkröten, weibliche Tiere 43.

Acht Kröten und ein Molch wurden überfahren.

Außerdem gab es noch zwei Molche und einen Feuersalamander.

Fazit: Seit 2010 wird diese Strecke kontrolliert, dabei stiegen die Gesamtzahlen der Amphibien von 15 über knapp 700 Exemplaren. Dieses Jahr wurde deshalb mit insgesamt 278 Tieren ein schlechtes Ergebnis verzeichnet.

Allerdings wurden die zweitmeisten weiblichen Tiere festgestellt.

 

3. Flein/Leberbrunnensee

Im Fleiner Gebiet haben wir drei Teiche und zwei Tümpel, die im Frühjahr von Amphibien angewandert werden. Die Kontrollstrecken verlaufen auf den Feldwegen im Bereich des Leberbrunnensees, die für Fahrzeuge während der Amphibienwanderung von Anbruch der Dunkelheit bis 7h morgens gesperrt sind. Da einige Fahrer uneinsichtiges Verhalten zeigen, müssen diese Strecken kontrolliert werden. Außerdem werden die Amphibien bestimmt und gezählt. Vorwiegend sind in diesem Bereich Erdkröten zu finden, aber auch die seltene Wechselkröte ist dort unterwegs.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1.181 Amphibien gezählt, davon 1.149 Erdkröten, davon wurden leider 12 nur noch tot aufgefunden. Das Zahlenverhältnis zwischen männlichen und weiblichen Tieren ist von Natur aus etwa 1:5 , d.h. männliche Bufo bufo sind immer in der Überzahl!

Unter anderem wurden auch fünf Grasfrösche, 12 Feuersalamander, ein Bergmolch und vierzehn Wechselkröten aufgefunden.

Fazit: Durch Überwachung der Strecken kann eine Tötung der Amphibien beinahe verhindert werden.

Die Laichgewässer der Wechselkröten sind z. T. dauerhaft trocken, so dass die Gefahr besteht, dass diese streng geschützte Art hier auf Dauer nicht mehr vorkommen wird. 

 

Wechselkröte. - Foto Stefanie Kielhorn
Wechselkröte. - Foto Stefanie Kielhorn

Die Wechselkröte – lat. Bufo viridis

Wegen der grünen Flecken auch manchmal "Grüne Kröte" genannt, hält sich die Wechselkröte als wärmeliebende Art hier im Umland bevorzugt  in Weinbergnähe und anderen trockenen Orten z. B. Sand/Tongruben auf. Tagsüber unter Brettern, Steinhaufen oder Höhlen verborgen, kommen die Tiere nachts hervor um auf Nahrungssuche zu gehen. Nach einer mehrmonatigen Überwinterungszeit suchen die Tiere ab März ihre Laichgewässer auf, die stehenden, meist kleinen Gewässer sollten wenig Pflanzenbewuchs haben. Die Laichzeit dauert bis in den August hinein. Ihre lauten und trillernden Paarungsrufe kann man in milden Frühjahrsnächten vernehmen.

Vielerorts ist die hübsche Kröte stark gefährdet, da ihre Lebensräume vernichtet werden und geeignete Laichgewässer fehlen. Durch Schutzprogramme wird versucht, diese Art zu erhalten.


Amphibienwanderung in Flein 2018

Mittlerweile haben wir in Flein drei Laichgewässer, die im Frühjahr von Amphibien angewandert werden.

Gezählt wurden folgende Amphibien:

1.) Leberbrunnensee:

848 Amphibien, davon 842 Erdkröten, ein Bergmolch und sogar 5 Wechselkröten!

2.) Teich beim Götzenwald:

500 Erdkröten und eine Wechselkröte, fünf Salamander

 

Wechselkröte                          und                                           Salamander                                             Fotos: B.Böhringer-Retter 

Im Einsatz waren insgesamt 17 Mitarbeiter, die wandernde Amphibien von der Straße aufgesammelt haben und am Seerand wieder abgesetzt haben. Vielen Dank für euren Einsatz! 


Amphibienwanderung am                               Stettenfels/Untergruppenbach  2018

Das Laichgewässer befindet sich im eingezäunten Bereich einer Pferdekoppel innerhalb des Geländes des Hofgutes Fritz. Die meisten Amphibien queren die Straße außerhalb des Waldes im Bereich der Wiese bzw. Obstplantage und am Waldrand. Es wurden querende Kröten auf der Wiese bis zum Hofgut Fritz festgestellt. Ein größerer Teil der Population kommt aus dem Waldgebiet unterhalb der Obstbaumplantage und muss die Straße auf dem Weg von ihrem Überwinterungsgebiet nicht überqueren.

Der Bauhof der Gemeinde Untergruppenbach hat wieder einen Zaun aufgestellt. Der Zaun erstreckte sich über eine Länge von 100 m, es wurden fünf Eimer eingegraben. Die Eimer müssen täglich kontrolliert werden. Vielen Dank vor allem an Stefanie Kielhorn vom Landratsamt HN.

Auch 2018 gab es wieder ein Rekordergebnis, die Zahl der Erdkrötenweibchen stieg stark an. Auf dem Feldweg zwischen Wald und Obstplantage wurden auch in diesem Jahr wieder auf dem Weg sitzende Erdkrötenmännchen überfahren. Hilfreich wäre, wenn der Weg durch eine Absperrbake gesperrt werden könnte.

Danke an die Helfer: Volker Koehler, Annette Löw, Stefanie Mattes und Stefanie Kielhorn.

Zahlen 2018:

698 Erdkröten insgesamt; davon 688 weibliche Tiere, 26 überfahrene Tiere.


Amphibienwanderung 2018 in Talheim

Nach einem milden und regenreichen Winteranfang 2017 wurde es im Februar 2018 noch richtig eisig kalt mit teilweise zweistelligen Minustemperaturen. Deshalb begann die Amphibienwanderung erst im März: Am 10.3.2018 konnten die ersten Erdkröten entdeckt werden. Der offizielle Starttermin der Amphibienschutzaktion  im Landkreis Heilbronn war am 12.3.2018.

 

Zwischen 5 und 11 Uhr waren in den Abend- und Morgenstunden bis 17.3. schon etliche Amphibien auf der Wanderung. Danach trat eine 10-tägige Pause ein, die von einem Temperatursturz verursacht wurde. Die Verkehrsschilder mit dem Tempolimit waren in dieser Zeit umgedreht.

 

Ab 26.3. setzte die Wanderung wieder ein und endete dann am 10.4.2018  mit vielen Rückwanderern. Der offizielle Schluss wurde auf den 16.4.2018 vom Landratsamt festgelegt.

 

Auf der Landstraße L2155 zwischen Talheim und der Waldkreuzung  Ilsfeld/ Untergruppenbach wurden die Leiteinrichtungen der Amphibien verbessert: Die Zäune auf der nördlichen Seite wurden verlängert, eine im Spätjahr 2017 angelegte neue Amphibienstopprinne* auf der gegenüberliegenden Seite konnte erfolgreich die rückwandernden Kröten in die sichere Leiteinrichtung schicken.

 

Die zweite Kontrollstrecke, der Weg von der L2155 zur Außenstelle des JVA Hohrainhof, wurde dieses Jahr wenig befahren, so dass trotz fehlendem Amphibienzaun kaum tote Amphibien zu beklagen waren.

 

Amphibienzahlen:

 Am ersten Abschnitt auf der Landstraße  L2155 konnten insgesamt 2.030 Erdkröten aufgenommen werden. Davon waren 984 männliche und 59 weibliche Tiere, der Rest wurde ohne Geschlechtsbestimmung gezählt. 69 Kröten fielen der Straße zum Opfer.

 

Wieviele Tiere durch die sichere Leiteinrichtung marschieren, wäre ein interessanter Aspekt, der eine Untersuchung wert wäre.

 

Grasfrösche wurden 5 aufgenommen, Teichmolche 2 und ein Bergmolch. In den Regenauffangbecken waren im unteren straßennahen Becken nur wenige Tiere zu finden, im oberen Becken saßen dafür einige mehr gefangen, die aufgrund einer fehlenden Aufstiegshilfe nicht selbstständig herausklettern konnten.

 

Auf dem Weg zum Hohrainhof fanden wir insgesamt 3.862 Bufu bufo, davon 1850 Tiere männlich, 97 weiblich und 1906 Tiere mit unbestimmtem Geschlecht.

 

Nur 10 Tiere wurden überfahren. Grasfrösche konnten 15 gezählt werden, Molche 27 ( Berg- und Teichmolche), Salamander 5 Individuen und sogar eine männliche Wechselkröte.

 

Insgesamt wurden 5.892 Bufo bufo auf beiden Strecken erfasst. 

 

Mit insgesamt 14 HelferInnen, die viele Stunden für den Schutz der Amphibien geopfert haben, waren wir recht gut aufgestellt. Dafür ganz herzlichen Dank!

 

Einige Helfer waren zum ersten Mal dabei und schnupperten sich suchend nach Kröte, Frosch und Co. durch teils recht kühle Abendstunden. Sogar eine Schulklasse hat begeistert mitgemacht. Da an diesem Abend nicht so viele Tiere unterwegs waren, sammelten sie sogar den Müll an den Seitenstreifen des Weges ein. So kann man geschickt Tier- und Naturschutz verbinden! 

 

Leider wurde dieses Jahr auf der Landstraße keine Geschwindigkeitskontrolle durch die Ordnungsbehörde durchgeführt. Da auf dieser Strecke die Helfer sehr nah am Straßenrand

 

laufen müssen, sind sie bei Nichtbeachtung der km-Beschränkung (30 km) stark unfallgefährdet! 

 

 

Britta Böhringer-Retter, Juli 2018 

 

*Amphibienstopprinne:

Eine quer zur Fahrbahn verlaufende Einfallrinne aus Beton mit entsprechender Gitterrostabdeckung verhindert, dass die Amphibien auf die Fahrbahn gelangen.

 Ich bedanke mich herzlich bei allen ehrenamtlichen Helfern für den wertvollen Einsatz zum Schutz von Kröte, Molch und Co.! Es sind jedes Jahr immer wieder arbeitsintensive Wochen, wobei an jedem Tag morgens und abends Kontrollen durchgeführt werden, bis der Hauptzug der wandernden Amphibien durch ist. 

 


Amphibienwanderung 2017

Die Amphibien sind wieder unterwegs! Am 21.2.2017 sind die diesjährigen Wanderungen offiziell gestartet. In Flein beim Leberbrunnensee, in Untergruppenbach unterhalb der Burg Stettenfels und in Talheim am Frankelbachsee sind unsere Einsatzorte.

Fotos: S.Kielhorn/B.Retter

Radio-Ton war am 20.3.2017 in Talheim vor Ort und hat zwei NABU-Amphibienhelferinnen interviewt. Den Mitschnitt finden Sie hier:

Download
RadioTon_Mitschnitt_NABU_Kroetenwanderun
MP3 Audio Datei 4.1 MB

Kröten sind nicht stumm! Sie haben die Tiere noch nie "live" gehört? Hier finden Sie ein Hörbeispiel:

Download
Erdkroeten-im-Eimer.mp3
MP3 Audio Datei 683.4 KB

Auswertungen der Amphibienpopulationen 2017

Flein, rund um den Leberbrunnensee

Insgesamt wurden 1.135 Erdkröten gezählt, dazu noch etliche Feuersalamander, Grasfrösche, Teichmolche und erfreulicherweise 4 Wechselkröten, eine besonders gefährdete Krötenart. Durch die nächtlichen Straßenfahrverbote konnten die Amphibien ohne größere Verluste die Laichgewässer erreichen.

 

Untergruppenbach, unterhalb der Burg Stettenfels

Da diese Population seit Jahren zunimmt, wurde in dieser Saison ein Krötenzaun aufgebaut, um die wandernden Tiere vor dem Straßentod zu bewahren. In 2010 wurden 50 Erdkröten gezählt, 2017 konnte ein Rekordergebnis von 651 Tiere notiert werden. Trotz aller Maßnahmen wurden 48 Amphibien überfahren.

 

Talheim, rund um den Frankelbachsee

An unserer größten Einsatzstelle im Landkreis HN konnten 1.969 Erdkröten gezählt werden. Diese Population kann durch unsere Unterstützung ihre Größe halten, was auch den Amphibienleiteinrichtungen zu verdanken sind. Dieses Jahr wurden sie noch erweitert, damit Rückwanderer auch diesen sicheren Weg

laufen können. Außerdem wurde in ein Regenauffangbecken noch eine Amphibienaufstiegshilfe montiert, damit die dort gefangenen Amphibien selbständig herausklettern können.

 

Amphibienaufstiegshilfe                                                 Erdkröten am Zaun                                            Wechselkröte

Fotos: B. Böhringer-Retter


Impressionen Amphibienschutzaktion 2016

Erdkrötenpaar auf dem Weg zum Ablaichen | Gesammelte Erdkröten, von der Straße gerettet | Feuersalamander, Amphibie des Jahres 2016 | Wechselkröte | Bergmolch  (Alle Fotos: Britta Böhringer-Retter)


Amphibienwanderung 2016 - III

Bereich Untergruppenbach/am Stettenfels

Tote Erdkröte: Die Druckwelle vorbeifahrender Fahrzeuge lässt die inneren Organe platzen. NABU/ Britta Böhringer-Retter
Tote Erdkröte: Die Druckwelle vorbeifahrender Fahrzeuge lässt die inneren Organe platzen. Äußerlich wirken die Tiere oft unversehrt. Foto: NABU/ Britta Böhringer-Retter

Das Laichgewässer befindet sich im eingezäunten Bereich einer Pferdekoppel innerhalb des Geländes des Hofgutes Fritz. Die meisten Amphibien queren die Straße außerhalb des Waldes im Bereich Wiese bzw. Obstplantage und am Waldrand. Es wurden querende Kröten auf der Wiese bis zum Hofgut Fritz festgestellt. Ein größerer Teil der Population kommt aus dem Waldgebiet unterhalb der Obstbaumplantage und muss die Straße auf dem Weg von ihrem Überwinterungsgebiet nicht überqueren. Diese Amphibien sind in den unten genannten Zahlen nicht enthalten.

 

 

Die Wanderung begann so früh wie noch nie. Gleich am ersten warmen Abend wurden so viele Amphibien gefunden wie bis dahin noch nie an einem Tag. Danach erfolgte ein Kälteeinbruch. Der Tagesrekord wurde im Anschluss mehrmals überboten. Es waren mehr als dreimal so viele Amphibien wie im letztjährigen Rekordjahr.

 

Folgende Erdkröten wurden festgestellt:

 

Datum

Männchen

Weibchen

tot

Bemerkung

21.02.

32

 

3

19 bis 20:30 Uhr, trocken, windig, 12°C

22.02.

9

 

 

19:30 bis 20:30 Uhr, Straße gesperrt wegen Straßenbauarbeiten

20.03.

 

 

2

 

21.03.

5

 

 

20 bis 21 Uhr

22.03.

 

 

 

19:30 bis 20 Uhr

23.03.

5

 

 

1 Bergmolch W, 19:30 bis 20:30 Uhr

24.03.

33

1

3

20:30 bis 21:30 Uhr , 8°C, trocken, windstill

25.03.

77

1

1

20:30 bis 22 Uhr, 7°C, nach Regen

26.03.

56

 

25

2

 

3

5

 

1 Grasfrosch, 19:30 bis 21:00 Uhr, 12°C, trocken
22:30 bis 23:30 Uhr

27.03.

25

 

2

1 Teichmolch W, 21 bis 22 Uhr, 8°C, trocken

28.03.

35

1

2

20:30 bis 22 Uhr, 8°C, Regen, windig

29.03.

15

 

2

20:30 bis 21:30 Uhr , 8°C, trocken

30.03.

20

2

 

20:30 bis 22 Uhr, 9°C, nach Regen

31.03.

13

 

1

20:30 bis 21:30 Uhr, 10°C nach Regen, auch Rückwanderer

02.04.

1

 

1

21 bis 21:30 Uhr, 12°C, trocken

03.04.

1

 

 

21 bis 21:30 Uhr, 16°C, trocken

06.04.

 

 

 

21 bis 21:30 Uhr, 13°C, trocken

 

 

 

 

 

Summe

352

10

22

1 Bergmolch W, 1 Teichmolch W, 1 Grasfrosch

 

 

Die Straße querende Amphibien am Stettenfels  –  Überblick:

 

Jahr

Amphibien

gesamt

Davon Erdkröten gesamt (davon weibl.)

Davon überfahrene Amphibien

 

2010

50

50 (7)

25

ohne Beschilderung

2011

51

48 (5)

6

 

2012

15

13 (0)

2

 

2013

27

23 (7)

3

 

2014

83

77 (11)

18

 

2015

110

106 (7)

21

 

2016

387

384 (10)

22

 

 

Volker Koehler

NABU Heilbronn


Amphibienwanderung 2016 - II

Bereich Flein/Leberbrunnensee

Folgende Zahlen wurden für 2016 ermittelt:

 

Leberbrunnensee:

-  639 Erdkröten, davon 554 männliche und 83 weibliche Tiere sowie 2 tote Tiere

-  22 Wechselkröten

-  1 Grasfrosch

-  3 Bergmolche

-  1 Teichmolch

 

Feldweg beim Allmendhölzle:

-  268 Erdkröten,  davon 254 männliche und 11 weibliche Tiere sowie 3 tote Tiere

-  1 Wechselkröte

-  15 Feuersalamander


Britta Böhringer-Retter
NABU HN

 


Amphibienwanderung 2016 - I

Bereich Talheim/Hohrainhof und L 2115 am Frankelbachsee

In diesem Jahr war der Winter so mild, dass die ersten Amphibien am 2.2.2016 entdeckt wurden, so früh wie noch nie nach internen Aufzeichnungen. Ende Februar wurden wieder etliche Amphibien aus der Winterstarre gelockt, da erneut eine warme Witterung einsetzte. Danach war durch einen Kälteeinbruch ein Monat Pause, bis am 22.3.2016 die Wanderung erneut begann und bis Anfang April dauerte. Der Hauptzug war direkt über die Ostertage vom 25.3. bis 28.3.2016.
In diesem Jahr konnten mit acht Helferinnen und Helfern insgesamt 3.522 Erdkröten gezählt werden, glücklicherweise waren keine kranken Tiere darunter.

 

Auf dem Weg zum Hohrainhof, unserer ersten Kontrollstrecke,  wurden 2.395 Bufo bufo eingesammelt, 2.140 männliche und 232 weibliche Tiere. 23 Erdkröten wurden überfahren. Erfreulicherweise wurden auch 8 Wechselkröten und 27 Feuersalamander aufgefunden, sowie einige Teich- und Bergmolche.

Auf der L 2115 wurden trotz bestehender Leiteinrichtung 96 Erdkröten Opfer im Straßenverkehr. Überwiegend waren Rückwanderer betroffen, die an der ungeschützten Stelle auf der L 2115 vom See zu den Weinbergen wollten. An diesem Überquerungspunkt wäre ein eingelassenes Gitter o.ä. zum Auffangen der Tiere notwendig.
Insgesamt konnten auf unserer zweiten Kontrollstrecke 1.127 Bufo bufo aufgelistet  werden, davon 361 männliche und 92 weibliche Exemplare. 526 Tiere wurden ohne Geschlechtsbestimmung  erfasst. Nur wenige Exemplare wurden in den eingegrabenen Eimern aufgefunden. Im Wasserauffangbecken holten wir insgesamt 52 Erdkröten aus ihrem Gefängnis, auch an diesem  Ort sehen wir Handlungsbedarf.

Im Frankelbachsee konnten auffallend wenig Grasfrösche beim Ablaichen beobachtet werden. Mit der Amphibienbeauftragten des LRA HN, Frau Kielhorn, wird an einem vor-Ort-Termin diese Problematik besprochen, um verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Amphibien zu besprechen. Welche Maßnahmen umgesetzt werden, wird von der finanziellen und organisatorischen Lage abhängen.

Britta Böhringer-Retter
NABU HN


Amphibienschutz

Zu den bedeutendsten Gefährdungsfaktoren für Amphibien zählen die Zerschneidung und Isolation ihrer Lebensräume. Diese Fragmentierung führt häufig zur Isolation einzelner Populationen.

 

Im Heilbronner Raum – geprägt von dem bundesweit dichtesten Straßen- und Wegenetz sowie einer fortschreitenden, ungezügelten Inanspruchnahme weiter Landschaftsteile für die Ansiedlung von Wohn- und Industriegebieten – sind die Amphibienlebensräume inzwischen soweit fragmentiert, dass ein mittel- oder langfristiges Überleben vieler Populationen nicht mehr gewährleistet ist. Allein im Stadt- und Landkreis Heilbronn sind 78 Amphibienquerungen über klassifizierte Straßen bekannt (Stand 2008). Nur an einem verschwindend geringen Teil wurden stationäre Amphibienschutzeinrichtungen errichtet. An den meisten Straßen versuchen Naturschutzverbände oder Bürgergruppen durch ehrenamtliches Engagement dem Straßentod der Amphibien mit mobilen Schutzzäunen zu begegnen.

 

So auch die NABU-Gruppe Heilbronn. Seit 1980 wurden an insgesamt zehn Straßenabschnitten im Arbeitsgebiet der Gruppe Heilbronn Maßnahmen zum Schutz von Amphibien durchgeführt. Nicht alle zeigten den gewünschten Erfolg. So wurde z.B. die Rettungsaktion am Trappensee im Stadtkreis Heilbronn eingestellt, weil durch „anderweitige Entwicklungen“ – die Zugangswege zum See wurden und werden aktuell verbaut – ein Überleben der einstmals über 2.000-köpfigen Erdkrötenpopulation nicht erreichbar ist. Der Bestand ist im Jahr 2008 auf unter 100 adulte Erdkröten zusammengebrochen.

 

Überregionale Informationen finden Sie auch unter www.nabu.de/kroetenwanderung

 

Detaillierte Informationen haben wir zum Download für Sie bereitgestellt:

 

 

Download
Amphibien-Ausstiegshilfen.pdf
Adobe Acrobat Dokument 351.5 KB
Download
Amphibien-Wanderung_2008.pdf
Adobe Acrobat Dokument 510.0 KB