Der Igel im Fokus :

Große Verletzungsgefahr durch Mähroboter  etc.

 

Bei der Rasenpflege werden immer häufiger Mähroboter eingesetzt. Wenn diese Geräte auch noch bei Dunkelheit benutzt werden, gibt es oft eine Begegnung mit den nachtaktiven Igeln, die traurig endet. Die Geräte erkennen die Tiere zu spät bzw. überhaupt nicht, so daß viele Stachelritter schlimme Verletzungen erleiden oder sogar getötet werden. Diese schlimmen Verletzungen sehen die Igelpflegestationen immer häufiger. Leider wurden die Hersteller und Baumärkte mit der Problematik vergeblich konfrontiert....

Eine Petition zum Thema " Nachtverbot für Mähroboter" liegt seit April 2020 beim Bundesinnenministerium vor.

 


Der Biber -                                                                                                                     Foto:Nabu

mittlerweile auch bei uns heimlich heimisch!

Anhand von typischen Fraßspuren an den Bäumen kann die Anwesenheit des Bibers nachgewiesen werden.  Das scheue Nagetier ist ein reiner Vegetarier, der erst in der Dämmerung erscheint.

Er fällt Bäume bis zu einem Stammdurchmesser von 80 cm, deshalb macht er sich auch oft unbeliebt. Auch das Aufstauen des Gewässers zu einem künstlichen Teich wird nicht gerne gesehen, da er dabei Überschwemmungen verursachen kann. In seinem Bau, der Biberburg, verbringt der monogam lebende Biber den Tag. In Europa zählt er zu den besonders geschützten Arten.

 

                                                                                                                                                                                        Fotos: B.Böhringer-Retter

Oft wird der Biber mit der hier lebenden und mittlerweile häufig vorkommenden Nutria verwechselt:

 

Die Nutria -

ein aus Südamerika angesiedeltes  Nagetier, das öfter auch mit der Bisamratte verwechselt wird.

Ursprünglich als Pelztier gezüchtet, hat sich die Nutria in beinahe allen Gewässern in Deutschland angesiedelt. Die

geselligen Vegetarier findet man häufig in Parkanlagen und zeigen sich ohne viel Scheu den Zuschauern. Die Nutria ist kleiner als der Biber, der Schwanz ist rund und sie haben auffällig orangefarbene Nagezähne. 

 

                                                                                                                                                                     Foto:Nabu

Wildtiere in Not

Wir kümmern uns auch um andere Wildtiere, die sich in Not befinden und aufgefunden werden. Feldhasen zum Beispiel oder Eichhörnchen werden an spezielle Pflegestellen weitergeleitet,  die auf diese Arten spezialisiert sind. Dort werden sie fachmännisch betreut und anschließend wieder ausgewildert  (alle Fotos: NABU/Jutta Seidel).


Igel gefunden – was nun?

Igelnachwuchs
Foto: Matthias Paukert

Im September haben Igel häufig einen zweiten Wurf. Diesen sog. September-Igelchen bleibt je nach Wetterlage oft nicht viel Zeit, um sich die erforderliche dicke Speckschicht für den anstehenden Winter anzufressen. Findet man im fortgeschrittenen Herbst dann solche noch sehr kleinen Igel (bis ca. 400 g), stellt sich häufig die Frage: braucht das Tier menschliche Hilfe, um zu überleben oder nicht?

 

Grundsätzlich gilt: nur im äußersten Notfall eingreifen, denn die besten Chancen, langfristig zu überleben, hat das Tier, wenn es draußen bleibt und nicht in Menschenhand kommt. Gewöhnlich kann man durch aufmerksame Beobachtung relativ schnell entscheiden, welcher Fall zutrifft

 

Zuerst gilt es abzuklären, ob das Tier krank und geschwächt wirkt oder ob ihm „lediglich“ der notwendige Speck fehlt.

 

Hier eine Orientierungshilfe:

- Igelbabies (unter 100 g), die verlassen und ausgekühlt gefunden werden, brauchen schnellstmöglich v.a. Wärme (z.B. durch eine in Stoff gehüllte warme, aber nicht heiße, Bettflasche) und Muttermilchersatz. Das Aufpäppeln solcher Igelbabies ist mitunter nicht ganz einfach, deshalb am besten schnellstens Rat beim Tierarzt oder einer Igelstation (s.u.) holen. 

 

- Igelkinder (bis ca. 400 g), die alleine und scheinbar orientierungslos tagsüber herumlaufen, sind möglicherweise krank und geschwächt. Auch hier ist der erste Gang zum Tierarzt.

 

- Igel, die ab Mitte Oktober abends und nachts mit geringem Gewicht (ca. 250 - 500 g) angetroffen werden, aber grundsätzlich gesund wirken (klare Augen, normale Abwehrreaktionen und Reflexe), sollten nach Möglichkeit durch regelmäßige Futtergabe an einer geschützten und gleichbleibenden Stelle unterstützt werden. Diese Igel sollten also draußen bleiben, denn sie sind in der Lage sehr schnell zu lernen, wo ihnen eine regelmäßige Nahrungsquelle zur Verfügung steht. Mit der Unterstützung durch regelmäßige Futtergaben haben sie eine gute Chance zu überleben und lernen draußen gleichzeitig  alles, was sie als erwachsener Igel im nächsten Frühjahr  wissen müssen. 

 

Bei Tage lang anhaltenden wärmeren Temperaturen können sie auch ihren Winterschlaf unterbrechen, um zu fressen. Auch für diesen Fall ist ein bekannter Futterplatz sehr hilfreich. Grundsätzlich beginnt für Igel die Schwierigkeit, Nahrung zu finden erst mit dem Frost, wenn Regenwürmer, Schnecken und Insekten nicht mehr verfügbar sind. 

 

Die beste dauerhafte Hilfe für Igel im Garten ist eine möglichst naturnahe Gestaltung, Verzicht auf Chemie im Garten und die Einrichtung eines regengeschützten Unterschlupfes zur Jungenaufzucht und für den Winterschlaf. 

 

Text: Dipl.-Biologin Cornelia Paukert

 

 

 

 

 

Jeder Igel - und das ist wahr,

schläft im Rührei wunderbar.

Das sollt ein jeder Päppler wissen,

dann wird der Igel nix vermissen.

 

 

 

Foto und Text: Jutta Seidel

 


Igel suchen Winterquartiere auf

Foto: NABU/Bernd Kunz
Foto: NABU/Bernd Kunz

Im Oktober und November sind die Igel noch unterwegs auf Futtersuche, um sich genügend Winterspeck für den Winterschlaf anzufuttern. 2019 haben viele Igelweibchen spät ihre Jungen bekommen, eventuell wegen des regenarmen Sommers, der das Finden der Nahrung im harten und trockenen Boden erschwert hat.

Wenn ein Igel aufgefunden wird, sollte er zuerst einmal gewogen werden. Damit ein Jungigel den Winter übersteht, sollte er mindestens 500 g wiegen. Wenn sein Gewicht darunter liegt, sollte er am besten mit Nass-Katzenfutter in Pastetenform gefüttert werden. Bei verletzten Tieren sollte der nächste Tierarzt aufgesucht werden bzw. eine Igelstation kontaktiert werden. Bitte kein gekauftes spezielles Igelfutter füttern, da es Getreide enthält und bei den meisten Igeln Durchfall verursacht.

 

Hilfe für Igel in der Region Heilbronn:

Igel-Connection, 74193 Schwaigern-Massenbach, Raiffeisenstraße 42, in der Zehentscheuer direkt neben dem Schloss, Telefon 07138 8129113