Fotos: M.Feucht und B.Böhringer-Retter
Blühende Apfelbäume auf unseren Streuobstwiesen
Wenn Sie sich bei der Tierpflege engagieren möchten, freut sich Britta Böhringer-Retter über Ihren Anruf unter Telefon 07131 30757 oder über Ihre E-Mail an post@nabu-heilbronn.de.
Die Schwalben
Julius Sturm
Die Schwalben halten zwitschernd hoch auf dem Turme Rat;
die Ält'ste spricht bedenklich:" Der Herbst hat sich genaht!"
Schon färben sich die Blätter, die Felder werden leer,
bald tanzt kein einzig Mücklein im Strahl der Sonne mehr.
"Seid ihr zur Reise fertig?", die Alten zwitschern: "Ja!"
Die Jungen fragen lustig: "Wohin?" - "Nach Afrika!"
Nun schwirrt es durch die Lüfte, verlassen ist das Nest,
doch alle hält die Liebe an ihrer Heimat fest.
Wohl ist's viel hundert Meilen von hier bis Afrika,
doch, kommt der Sommer wieder, sind auch die Schwalben wieder da!
Auf einem von uns gepflegten Grundstück wurde im Mai 2024 eine dort bislang noch nicht dokumentierte Orchideenart gefunden : es handelt sich dabei um die Bocks-Riemenzunge.
Die Blüte riecht nach Ziegenbock, daher der Name. Die Lippe der Blüte ist dreilappig, wovon der mittlere Lappen bis zu 6 cm lang ist, er erinnert an eine Zunge. Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Blüten weiß-grün mit roten Punkten. Der Fundort - ein aufgelassener Weinberg , angrenzend an einen Wald, entspricht den Beschreibungen der bevorzugten Standorte dieser Orchideenart.
Die Bocks-Riemenzunge kann bis zu 1 m hoch werden und über 100 einzelne Blüten tragen ! Das von uns aufgefundene Exemplar ist ca. 40 cm hoch. Die Bestäuber der Blüten sind die Wildbienen. Da die Samenbildung erst im August erfolgt, ist es wichtig, den Bereich nicht zu früh zu mähen.
Die Orchidee kann 1-4 Jahre in Folge blühen, bevor sie ihre Energiereserven aufgebraucht hat. Danach geht sie ein.
Orchideen sind in Deutschland streng geschützt. Die Bocks-Riemenzunge gilt nach der Roten Liste deutschlands als "gefährdet". Ein Ausgraben dieser Pflanzen ist sinnlos, da sie nur in Gegenwart eines speziellen Bodenpilzes gedeiht.
Wie auch andere Pflanzen oder auch Tiere profitiert sie von den, mit dem Klimawandel verbundenen, höheren Temperaturen. Seit 1990 wird eine Ausbreitung dieser Art Richtung Norden beobachtet.
Text und Fotos: C.Gah
Eine erfreuliche Entdeckung konnten wir kürzlich auf einer unserer Streuobstwiesen machen: Durch permanentes Ausmagern der Wiese hat sich eine einheimische Orchideenart, die Bienen-Ragwurz, angesiedelt. Sie bevorzugt basenreiche Trockenrasen, Magerrasen und nicht allzu trockene Standorte.
In der Regel kommt es zur Selbstbestäubung – eine Seltenheit, da normalerweise die Fremdbestäubung durch Insekten stattfindet. Oft blüht die Bienen-Ragwurz nur wenige Male und verschwindet dann
wieder oder sie benötigt einige Jahre bis zur nächsten Blüte.
In den letzten Jahren scheint es eine gewisse Ausbreitungstendenz der Bienen-Ragwurz zu geben, was viele Autoren auf die Klimaerwärmung zurückführen.
Dörfer und Städte sind Lebensraum - nicht nur für den Menschen, sondern auch für viele Tierarten. Durch Abriss, Umbau und Sanierung gehen aber immer mehr Nist- und Lebensstätten verloren, oft unbemerkt und ungewollt. Dabei lassen sich Bauvorhaben und Artenschutz in der Regel mit einfachen Mitteln in Einklang bringen.
Dies ist nicht zuletzt wegen der naturschutzrechtlichen Bestimmung sinnvoll und notwendig.
Im Landkreis Tübingen wurde in den Jahren 2014-2016 ein Pilotprojekt zum Thema Artenschutz im Siedlungs-
bereich umgesetzt. Es informiert umfassend, berät und gibt praktische Hilfestellungen für alle an Bauvorhaben Beteiligte.
Auch Sie können einen aktiven Beitrag zum Schutz Gebäude bewohnender Arten leisten! Auf der Projekt-Webseite
www.artenschutz-am-haus.de finden Sie dazu ein umfangreiches Informationsangebot, z.B. zahlreiche Info-
blätter zu speziellen Themen und einen ausführlichen FAQ-Bereich.
Ein besonderes Anliegen des Naturschutzbundes ist der Erhalt ökologisch bedeutsamer und das Landschaftsbild prägender Biotoptypen wie Streuobstwiesen, Besenginsterheide oder Kopfweidenbestände. Sinnvolle extensive Wirtschaftsweisen tragen zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft bei. Aber – mit Pflegemaßnahmen im Streuobstanbau und extensiver Beweidung allein ist unser Kulturerbe nicht zu erhalten ...
Hier sind auch wir als Verbraucher mit unserem Kaufverhalten gefragt. Damit nehmen wir wesentlichen Einfluss darauf, ob unsere Kulturlandschaft erhalten bleibt. Wir haben mit der Stadt Heilbronn das Gespräch gesucht, weil die Waldheide aus unserer Sicht unzureichend beweidet / gepflegt wurde.
Der dortige Schäfer könnte mehr Tiere zur Beweidung einsetzen, wenn er seine Produkte besser absetzen könnte. Leider ist jedoch die Nachfrage nach Lammfleisch insgesamt gering. Zudem wird häufig Lammfleisch angeboten, das nicht aus heimischer Produktion stammt. Deshalb unsere Bitte: Achten Sie beim Einkauf darauf, dass das Fleisch aus unserer Region stammt. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaften.