Auch in diesem Jahr wurden wieder viele verletzte Singvögel versorgt oder verwaiste Jungvögel großgezogen und anschließend ausgewildert. In den meisten Fällen gelingt dieses Vorhaben und die Vögel haben eine gute Prognose. Bei schwereren Verletzungen brauchen wir die Unterstützung eines vogelkundigen Tierarztes, der mit uns entscheidet, wie die weitere Vorgehensweise ist. Im schlimmsten Fall wird das Tier euthanasiert, damit er nicht unnötig leidet. Diese Unterstützung ist für uns eine große Hilfe, auch das ist Naturschutz!
Fotos: B.Böhringer-Retter
Zwei kleine Spätzchen ....
Junger Buntspecht in der Auswilderungsvoliere
Ein ganzes Nest voller Blaumeisen !!
Grünspecht:
verwaist aufgefunden, im Wald auf dem Boden liegend,
neben seinem toten Geschwisterchen.
Erste Hilfemaßnahmen:
Wärme und anschließend füttern
Vergesellschaftet mit einer Jungamsel,
ist für die Vögelchen kein Problem.
Hauptsache ist, miteinander kuscheln zu können.
Das Essen wir immer lauter eingefordert!
Er wächst und gedeiht, die Federchen sprießen
Die Kopffedern färben sich auch schon langsam rot,
er beginnt selbständig zu fressen.
Drei Wochen später wurde er in einem Park mit
großem alten Baumbestand erfolgreich ausgewildert
Fotos: B.Böhringer-Retter
Von oben nach unten im Uhrzeigersinn:
Mönchsgrasmücke, junger Mauersegler, Mehlschwalben, adulter Mauersegler, Sperling, Elster, junge Ringeltaube und Stadttaube, 3 Tage alter Sperling.
Foto: M.Harlos-Stiel
Einst eine häufige Ibisart in Europa, starb dieser gänsegroße Vogel im 17.Jahrhundert infolge starker Bejagung aus. Verschiedene Wiederansiedelungsprojekte versuchen den Waldrapp als Brutvogel wieder in Europa zu etablieren. Das Artenschutzprojekt "Waldrappteam" betreut Auswilderungsprojekte in Österreich, Deutschland ( Überlingen und Burghausen) und Italien.
Momentan befindet sich ein Waldrapp auf Besuch in Heilbronn, wer Glück hat kann den seltenen Gast bei der Nahrungsaufnahme auf Wiesen in der Umgebung beobachten. Dabei stochert er mit seinem gebogenen langen Schnabel im Boden nach Insekten, Würmern, kleineren Säugetieren und auch nach pflanzlicher Nahrung.
Von welchem Projekt der beringte Vogel stammt, kann noch nicht eindeutig gesagt werden.
Wichtiger Hinweis zur Aufnahme von Pflegetieren
Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Kontakt um eine ehrenamtliche Leistung handelt, der sich in seiner Freizeit um verletzte Tiere kümmert. Ein Anspruch auf eine Aufnahme des Tieres besteht daher nicht.
Wieder ist eine Saison vorüber : über 100 Pflegevögel wurden versorgt, sogar eine Zwergfledermaus konnte nach kurzem Aufenthalt wieder in die Freiheit zurück geführt werden.
Dieses Jahr wurden mir 146 Vögel zur Pflege gebracht, vorwiegend Singvögel aber auch Wildtauben, Rabenvögel, Wasserhühner und Enten. Dabei konnten die meisten wieder gesund in die Freiheit entlassen werden, leider haben es einige trotz guter Pflege und medizinischer Hilfe nicht geschafft.
Wieder musste ich einer Stockente das ausgebrütete Gelege mit 11 Entchen an den See bringen, da sie sich auf einem Balkon im 2.Stock einen sicheren Brutplatz ausgesucht hatte. Von insgesamt 26 !!!! Eiern habe ich die restlichen mitgenommen, da sie befruchtet waren und legte sie in einen Brutapparat: nach zwei Tagen schlüpften weitere 10 Stockentchen aus. Sie wurden zu einer tollen Pflegestelle mit großem Garten und Wasserstellen gebracht, dort konnten sie dann nach einigen Wochen gesund und munter ausgewildert werden.
Hier die frisch ausgeschlüpften Entenküken
Fotos: B.Böhringer-Retter
Vogelarten der Reihe nach:
Junge Stockente, Kohlmeise, Ringeltaube, Baumläufer, Bachstelzen, Kohlmeisen, Rotschwänzchen und Mönchsgrasmücke, Singdrossel, Kohlmeise, Bachstelze, Rotschwänzchen, Kernbeisser, Bluthänfling.
Vielen Dank an folgende Unterstützer: Tierarztpraxis Dr.Villforth und AniCura; Alexandra und Hannes, Grisu,
Stefanie, Michaela und Steffi.
1. Foto: junge Amsel
2.Foto: Teichhuhnküken
3.Foto: Sperling
4.Foto: Jungstar und Amsel
In diesem Jahr wurden 116 Vögel aufgenommen, unter anderem eine Heckenbraunelle, Rotschwänzchen, Türkentauben, Mehl- und Rauchschwalben, Wachholderdrosseln, Grün-und Buntspecht, Mauersegler, Ringeltauben und Mönchsgrasmücken. Bei der Pflege und Aufzucht sind die verschiedenen Vogelarten zu berücksichtigen: art- und altersgerechte Haltungsform, Ernährung und Behandlung von Verletzungen oder Krankheiten erfordern eine gute Kenntnis. Außerdem werden Küken von morgens bis abends stündlich gefüttert -
eine zeitintensive Aufgabe !
Diese Vögel wurden 2019 zur Pflege nach Böckingen in die Blumhardtstraße gebracht:
Star, Mauersegler, Kohlmeisen und Buchfinken, Bluthänflinge, Blaumeise und Grünfinken, Grünspecht, Amsel, Rotschwänzchen und Blässhühnchen (alle Fotos: NABU/Britta Böhringer-Retter)
Grundsätzlich gilt: viele Vögel – insbesondere Jungvögel, die uns hilfebedürftig erscheinen – sind es nicht. Deshalb beobachten Sie den Vogel bitte genau, bevor Sie ihn mitnehmen. Anhand der folgenden Checkliste können Sie ganz einfach entscheiden, ob Hilfe erforderlich ist, und wenn ja, welche:
1. Befindet sich der Vogel in einer Gefahrenzone (auf/neben der Straße/ im/am Haus etc.)?
Ja --> Den Vogel vorsichtig aus der Gefahrenzone bringen. -> 2
Nein --> 5
2. Handelt es sich um einen ausgewachsenen Vogel?
Ja --> 5
Nein --> 3
3. Handelt es sich um einen flugunfähigen, hilflosen Nestling (d.h. ohne oder mit minimalen Ansätzen der Befiederung), der sich aber außerhalb des Nestes befindet?
Ja --> Der Vogel ist offenbar aus dem Nest gefallen. Wenn es keine Möglichkeit gibt, den Nestling wieder ins Nest zu setzen, nehmen Sie ihn bitte vorsichtig mit (z.B. in ein Taschentuch setzen) und kontaktieren Sie einen Tierarzt oder Vogelpfleger (Adressen siehe unten).
Nein --> 4
4. Es handelt sich um einen fast flüggen, befiederten Jungvogel, der noch nicht oder nicht gut fliegen kann?
Ja --> 5 + 6
Nein --> 6
5. Der Vogel ist verletzt oder wirkt krank?
Ja --> Bitte bringen Sie ihn zum Tierarzt. Möglicherweise hat das Tier einen Schock: eine Socke, die den Körper des Vogels gut umschließt und aus der der Kopf oben herausschauen kann, lindert durch die Wärme den Schock und hindert gleichzeitig den Vogel am Flattern und Entkommen.
Nein --> 6
6. Der Vogel ist weder krank/verletzt noch befindet er sich in einer Gefahrenzone?
--> Lassen Sie den Vogel sitzen. Sie können versuchen, ihn aus der Entfernung eine Weile zu beobachten. Wenn die Altvögel keine Gefahr in Ihnen sehen, werden sie kommen und ihren Sprößling füttern.
Grundsätzliches zu aufgefundenen jungen Wildtieren:
Säugetiere orientieren sich stark an Gerüchen, weshalb man vermeiden sollte, die Jungtiere anzufassen. Es besteht die Gefahr, dass die Eltern von dem Geruch irritiert sind und ihren Sprössling nicht mehr annehmen.
Dies gilt nicht in gleichem Maße für Vögel: Vögel verfügen zwar auch über einen Geruchssinn, dieser scheint allerdings nur bei einigen Vogelgruppen (insbesondere Möwen, Neuweltgeier) stark ausgeprägt zu sein. Jungvögel, die bereits von Menschen angefasst wurden, werden also in aller Regel trotzdem von den Eltern wieder versorgt, vorausgesetzt sie fühlen sich unbeobachtet und ungestört.
Adressen für Hilfe und weitere Informationen:
NABU Heilbronn, Britta Böhringer-Retter
Blumhardtstraße 11, 74080 Heilbronn
Telefon 07131.30757
Dr. Yvonne Villforth
Fachtierärztin für Kleintiere
Eppinger Straße 29, 74080 Heilbronn
Telefon 07131 30003
Dr. Rüdiger Richter (spezialisiert auf Vögel)
Tierarztpraxis Cappel
Hallerstraße 142, 74613 Öhringen
Telefon 07941 92720
Allgemeine Informationen im Internet:
Wenn ein Vogel verletzt ist oder Jungvögel zu früh das Nest verlassen haben, stellt sich immer die Frage "Was nun?" Die NABU Gruppe Heilbronn hilft ganz praktisch, nimmt die Vögel auf und pflegt sie, bis sie wieder in die Natur entlassen werden können.
Unter anderem waren ein Buntspecht, eine Feldlerche und ein Girlitz zum Aufziehen da.
Alle Fotos: Britta Böhringer-Retter
Weitere Findelkinder werden an dafür spezialisierte Stellen übergeben, zum Beispiel Wasservögel, Eichhörnchen, Greifvögel und Fledermäuse.
Greifvögel: Greifvogelstation in Bad Friedrichshall
Eichhörnchen: Notruf für Eichhörnchen
Igel: Igel-Connection in Schwaigern
Wenn ein Vogel verletzt ist oder Jungvögel zu früh das Nest verlassen haben, stellt sich immer die Frage "Was nun?" Die NABU Gruppe Heilbronn hilft ganz praktisch, nimmt die Vögel auf und pflegt sie, bis sie wieder in die Natur entlassen werden können.
Einige "Patienten" aus der Vergangenheit: ein verletzter Kernbeißer (Bild links) , Kohlmeisen-Nachwuchs (rechts oben) und eine junge Blaumeise (links unten), die gefüttert wurden, bis sie ausgewildert werden konnten.
Spechte können Schwierigkeiten bereiten, wenn sie an gerade neu mit Styropor eingekleideten Fassaden hacken. Diese Isolierung fühlt sich ähnlich an wie weißfaules Buchenholz und vermutlich empfindet der Specht ähnlich. Klopft er gegen diese Fassaden, ist es für ihn so, als wäre morsches Holz darunter. Darum möchte er ...
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http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/tippsfuerdiepraxis/01954.html