Anfang Juni führte der diesjährige Jahresausflug des NABU Heilbronn und Umgebung in den Raum Bruchsal. Zunächst besuchten wir die „Ungeheuerklamm“ und das dazugehörige Naturschutzgebiet Talklinge, das neben den Hangwäldern auch Streuobstwiesen umfasst. Der Name „Ungeheuerklamm leitet sich von „ohngangbare Klammen“ ab, wie sie früher genannt wurde. Sie bildet als Gemarkungsgrenze zwischen Bruchsal-Untergrombach und Weingarten auch eine natürliche Grenze, deshalb sprach man früher vom „Grenzgraben“. Die Schlucht ist nach der Eiszeit beim Abschmelzen der Gletscher entstanden. Das abfließende Wasser suchte sich seinen Weg und bildete Erosionsschluchten im weichen Muschelkalk. An manchen Stellen am Weg sieht man steile Lösswände mit Löchern, die auch als Unterschlupf für verschiedene Tierarten dienen können.
Der Wanderweg im Wald führte uns direkt oberhalb der Schlucht entlang, überquerte sie dann mit einer Holzbrücke und führte auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück. So hatte man durchgehend einen Blick auf die Klamm. Der Waldbewuchs hatte auch den Vorteil, dass es trotz des sehr heißen Tages angenehm kühl blieb. Anschließend führte der Weg entlang der Streuobstwiesen, die gerade in voller Blüte standen, beim Einbiegen sprang ein Reh davon.
Im Gebiet wachsen seltene Orchideen und Farne, auf der kurzen Wanderung sahen wir Aronstäbe und sehr viele Indische Scheinerdbeeren, deren rote Früchte auffällig am Wegesrand leuchteten. Die Art wurde als Zierpflanze nach Deutschland gebracht und scheint dort verwildert zu sein. Die Blätter und die rote Sammelnüsschenfrucht sehen auf den ersten Blick der heimischen Walderbeere ähnlich. Auch Reptilien und Amphibien können im Gebiet beobachtet werden. So zum Beispiel Gelbbauchunken, die an einer kleinen Wasserstelle neben dem Weg zu beobachten waren.
Nach einer Stärkung in Untergrombach ging es weiter zum Naturschutzgebiet „Wagbachniederung“ bei Waghäusel, das zum Naturraum Oberrheinniederung gehört und eines der bedeutendsten Vogelschutzgebiete in Deutschland ist. Das Schilf-Flachwasser-Biotop entstand aus Klärteichen einer Zuckerfabrik, die bereits 1995 stillgelegt wurden. Heute finden sich dort Schilfflächen, Feuchtwiesen, Seen und Schlammflächen, die Brut- und Rastmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten bieten. Am Ausflugstag konnten über 20 Vogelarten gehört und/oder gesichtet werden. In den Hecken zwitscherten unter anderem Zilpzalp, Nachtigall, Mönchsgasmücke, Neuntöter und Bluthänfling. Im Röhricht ließ sich der Teichrohrsänger hören. Auf der Wasserfläche und im Überflug sahen wir Krickenten, Tafelenten, Schnatterenten, Mittelmeer- und Lachmöwen und viele mehr. Auch der Vogel des Jahres, der Kiebitz, ließ sich am Ufer bei der Nahrungssuche blicken.
Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen, bei dem wir uns über die Erlebnisse des Tages austauschten.
Bei der Führung durch das Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell.
Foto: NABU/Volker Koehler
Als Dankeschön für den Einsatz der fleißigen Amphibienhelfer haben wir einen Ausflug organisiert.
Nach einem leckeren Mittagessen im Gasthaus am Michaelsberg in Treffentrill, besuchten wir den
Klaus-Kleiber-Pfad in Cleebronn. Zusammen mit den Nabu-Jugendgruppen samt Eltern und Leitung ging es auf einen etwa 2 km langen Rundweg durch Wald und Weinberge. Insgesamt 16 Infotafeln bringen dem Besucher die Welt der Vögel näher. Als Ausklang genossen wir Kaffee und Getränke samt Kuchen auf einer Streuobstwiese, die von den Eltern gespendet wurden.
Beim Picknick Tausendgüldenkraut Steinkrebs
Fotos: B.Böhringer-Retter
Anfahrt zum Klaus-Kleiber-Pfad:
74389 Cleebronn, Beim Schützenhaus, Kuhwäldle
Beim Cleebronner Sportplatz in Richtung Fa.Zink Feuerwerk, am Firmengelände direkt weiter Richtung Schützenhaus fahren, dort Parkmöglichkeit.